Bereits am Freitag, den 04.01.2019 reisten die Mannschaften aus Dortmund, Hannover, München, Leverkusen, Augsburg, Brügge, Pölten und Zürich an. Nachdem die Mannschaften versorgt wurden und die Spieler von den Gasteltern zum Übernachten abgeholt wurden, ging es für die Trainer ins Hotel Ifen. Um 20:30 Uhr lud der FV Nußloch zum legendären Trainerabend ein. In dieser geselligen Runde wurden Geschichten der vergangenen LMC Turniere ausgetauscht und aktuelle Entwicklungen im Jugend- und Profifußball diskutiert.
Am Samstagmorgen war es dann soweit. 100 Helfer, Gasteltern, Verantwortliche, Trainer und Spieler standen auf, um den Zuschauern und Sponsoren einen Tag mit grandiosem Fußball zu bescheren.
Das Turnier eröffnete in der „Benz-Baustoffe Neckarbischofsheim“-Gruppe mit Serienmeister Bayer 04 Leverkusen. Im ersten Spiel konnten sich Bayer 04 gegen den starken Qualifikationsgewinner FC Speyer 09 souverän mit 4:1 durchsetzen. Gleich danach schaffte der SV Sandhausen die erste Sensation und schlug Hoffenheim mit 2:0. Damit war Hoffenheim im zweiten Spiel bereits unter Druck und musste gegen Speyer gewinnen. Doch Speyer setzte die guten Leistungen aus dem Qualiturnier an und gewann überraschend mit 3:1. Auch Sandhausen arbeitete weiter an seinem Märchen und schlug den sechsfachen LMC Gewinner Bayer 04 zum ersten mal beim LMC mit 3:2. Damit war Sandhausen als einziger sicher in der Zwischenrunde. Beim Gruppenabschluss machte sich Hoffenheim noch mal Hoffnungen auf die Zwischenrunde als sie Leverkusen mit 2:0 besiegen konnten. Jetzt hatte Sandhausen alle Trümpfe in der Hand. Zwar konnte Speyer mit 1:0 in Führung gehen doch der wie entfesselt aufspielende SVS entzauberte Speyer noch mit 3:1. So musste man sich leider vom FC Speyer, wegen nur einem zu viel erhaltenen Gegentor, verabschieden.
In der „VBE Stahl Verbindet“-Gruppe war es nicht ganz so spannend. So gewann Hannover sein Auftaktspiel mit 5:0 gegen den AKA St. Pölten. Der KSC unterlag dem LMC Gewinner 2017 Borussia Dortmund mit 3:0. Im zweiten Spiel ging es schon um alles zwischen dem KSC und AKA St. Pölten. Die Österreicher setzten sich kurz vor Schluss mit 2:1 durch. Zwischen dem BVB und Hannover 96 gab es einen wahren Schlagabtausch, bei dem sich am Ende Dortmund mit 4:2 durchsetzen konnte. Der KSC, mit dem Rücken zur Wand, brauchte einen deutlichen Sieg gegen Hannover. Aber am Ende unterlag man auch im dritten Spiel mit 4:2 und war aus dem Turnier raus. Das letzte Spiel in der Gruppe gewann Dortmund mit 4:0 gegen Pölten.
FC Brügge war der erste Gegner für die FV Buben in der „Heidelberger Beton“-Gruppe. Nußloch war seit Jahren mal wieder nicht chancenlos. Im Gegenteil. Die Jungs verkauften sich in allen drei Spielen mehr als ordentlich. Zwar zog man gegen Brügge noch etwas unglücklich mit 2:0 den kürzeren, konnte aber gegen den FC Bayern lange Zeit ein 0:0 bzw. einen knappen Rückstand halten. Letztendlich musste man sich mit 5:0 geschlagen geben. Folglich musste man gegen Augsburg dreifach Punkten. Bayern marschierte durch die Gruppe und gewann alle drei Spiele. Zunächst gegen Augsburg mit 3:0. Später gegen Brügge mit 4:2. Da Brügge gegen Augsburg 2:2 spielte war klar, der FV muss sein letzte Spiel „nur“ gewinnen. Bevor es mit dieser Herausforderung los ging, gedenket man mit einer Schweigeminute an den kürzlich verstorbenen Michael Müller. Michael war Mitbegründer des LMC und über mehr als 10 Jahre motiviert und engagiert, um Spielern, Trainern, Sponsoren, Helfern und Zuschauern einen tollen Tag zu bescheren. Vor allem seine Liebe zum Detail zeichnete ihn aus. Wir werden Michael nie vergessen und sein Andenken in Ehren halten.
Im alles entscheidenden Spiel wurden die Jungs perfekt vom Trainerteam Cosgun/Schöfer eingestellt. Felix Döring wird den 5.1.2019 nicht so schnell vergessen. Der FV spielte die ersten Minuten mit wie eine „normale“ Mannschaft von den Förderzentren. Ein super gespielter Ball auf außen traute sich Felix einfach direkt abzuziehen. Der Ball schlug flach im kurzen Eck ein. Die voll besetzte Olympiahalle war jetzt voll da und feuert immer wieder mit Sprechchören die FV Jungs an. Mit der Führung war Selbstvertrauen, absoluter Wille und Kampfbereitschaft da. Mit einem überragenden Tormann, der in den Spielen zuvor schon sehr stark auftrat, verstrich jede Sekunde mit der Hoffnung auf die Zwischenrunde. Augsburg startete jetzt ein Angriff nach dem anderen. Waren die Spieler mal geschlagen war Tormann Homma mit seinen Katzenreflexen da. Als Augsburg wieder eine Schussmöglichkeit hatte war es erneut Felix Döring, der den Ball blockte. Von ihm prallte der Ball im hohen Bogen über den Augsburger Tormann direkt unter die Latte ins Tor. Jetzt tobte die Halle und die „Hölle Süd“, wie sie viele kennen war jetzt ein wahres Teufelsfeuerwerk. Fast die ganze Halle stand jetzt wie der sechste Mann hinter dem FV. Diese Stimmung hatte das Turnier schon lange nicht mehr. Leider brachte eine Unkonzentriertheit viel zu schnell den Anschlusstreffer. Der FV verteidigte und die bangen Blicke gingen immer wieder vom Ball Richtung Anzeigetafel, das die Spielzeit doch ablaufe. Drei Minuten vor Schluss schaffte es der FC Augsburg endlich sein Potenzial zu zeigen und erzielte den verdienten Ausgleich nach einer klasse Kombination. Der FV gab nicht auf und konnte sich wieder etwas vom Druck befreien. 10 Sekunden vor Schluss hatte der FV sogar den Sieg noch mal auf dem Fuß, jedoch war der Augsburger Tormann diesmal zur Stelle. Damit war Nußloch mit einem 2:2 leider aus dem Turnier ausgeschieden.
In der letzten Gruppe, der „Thomas Anweiler Sanitär und Heizung“-Gruppe, trafen der ehemalige Bundesligist 1.FC Kaiserslautern und Zürich aufeinander. Die Grasshopper konnten 15 Sekunden vor Schluss den 2:1 Siegtreffer erzielen. Beim Bundesliga Duell zwischen Pokalsieger Eintracht Frankfurt und dem zweifachen LMC Gewinner VFB Stuttgart, hatte Stuttgart mit 2:1 das bessere Ende. Damit musste im Duell der Verlierer beide gewinnen. Leider gelang dem FCK das nicht und Frankfurt setzte sich erneut mit 2:1 durch. Zürich hatte gegen die starken Stuttgarter nichts entgegen zu setzten und war mit 4:1 unterlegen. Stuttgart machte mit einem erneuten 4:1 den Gruppensieg perfekt und war somit auch für das Ausscheiden des FCK verantwortlich. Damit ging es nur noch um die Platzierung zwischen Zürich und der Eintracht. Zürich setzte sich erneut mit 3:1 durch und wurde somit zweiter der Gruppe.
In einer kurzen Pause von 15 Minuten ging es in der lebhaften Zwischenrunde jetzt um den Einzug ins Halbfinale. Dabei trafen zwei sehr starke Mannschaften aufeinander. Hannover gewann gegen Augsburg mit 5:1 und Sandhausen mit 2:1 gegen Augsburg. Somit war das Spiel zwischen den „rot Hosen“ und dem SVS ein vorgezogenes Halbfinale. Doch Hannover konnte sich jetzt noch mal steigern und fand sich immer besser in der Halle zu recht. So bezwang man am Ende mit 3:1 den SV Sandhausen und zog ins Halbfinale ein. Sandhausen konnte das Spiel bis zur letzten Minute offen gestalten, scheiterte aber an sich selbst und der Chancenverwertung.
In der „Finanzhaus Maisch“-Gruppe setzte sich Dortmund souverän gegen Eintracht Frankfurt und den FC Brügge durch. Man gewann jeweils zu Null. Mit 1:0 gegen die SGE, bei der ein Spieler namens Niko Kovac spielte und 3:0 gegen den FC Brügge. Somit war der 2:0 Sieg der Eintracht gegen Brügge nichts mehr wert.
In der „Fun4You“-Gruppe schafften die Bayern den Sprung unter die besten vier. Die Hoffenheimer zeigten gegen die Bayern ihr bestes Spiel an diesem Tag. Trotz der guten Leistung waren sie mit 1:0 unterlegen. Zwar gewann Zürich auch mit 3:2 gegen Hoffenheim, aber am Ende musste man sich mit einem 6:0 aus dem Turnier verabschieden. Damit war Bayern vor Zürich und Hoffenheim Gruppenerster.
Das bis dato einzige Unentschieden in der Zwischenrunde gab es in der „Sparkasse Heidelberg“- Gruppe zwischen Pölten und Bayer 04 Leverkusen. Nachdem Stuttgart aber Pölten mit 7:1 aus dem Turnier schoss, lagen alle Trümpfe beim VFB (reichte doch ein Unentschieden, um mal wieder ins Halbfinale einzuziehen). Leverkusen konnte zwar mit 1:0 in Führung gehen, musste aber noch den Ausgleich hinnehmen. Danach gab es auf beiden Seiten noch Chancen, die aber allesamt nicht genutzt wurden. Damit war der VFB bei dem traditionellen LMC Duell der Glücklichere und zog ins Halbfinale ein.
Das erste Halbfinale gab es am Morgen schon einmal. Hannover 96 gegen Borussia Dortmund. Dortmund, mit eigenem Fanclub, musste im gesamten Spiel einem Rückstand hinterherlaufen. Zwar konnten sie diesen zweimal wettmachen, doch am Ende war die Wucht der 96er zu groß. Für viele waren nun die „rot Hosen“ auch Favorit auf den Titel.
Im zweiten Halbfinale gingen die Bayern durch den besten Spieler des Turniers Kenan Yildiz (war bereits als junger Jahrgang 2017 dabei und wurde Torschützenkönig) bereits nach 13 Sekunden in Führung. Diese wollte der VFB unbedingt wettmachen und erspielte sich auch Chancen. Diese konnten aber nicht genutzt werden. Der FC Bayern nutzte seine wenigen Chance deutlich besser und erhöhte auf 2:0. Erst 90 Sekunden vor Schluss schaffte der VFB den Anschluss. In einer hektischen Schlussphase gelang aber der erneute Ausgleich nicht.
Beim Duell der Verlierer konnte sich der VFB Stuttgart (im fünften Anlauf) zum ersten mal den 3. Platz ergattern. Mit 1:0 konnte man Borussia Dortmund auf Platz vier verweisen.
Im Finale erhofften sich alle eine Begegnung wie 2017 als Dortmund und Bayern ein 11-Minütiges Feuerwerk abbrannten und es Chancen auf beiden Seiten gab. Der FCB ging damals mit 6:3 als Sieger vom Platz. Jedoch konnte Hannover nur gute 5 Minuten mithalten, dann schien die Kraft zu ende zu gehen (nach dem siebten Spiel an diesem Tage). Mit dem 1:0 erzielte Bayern in den folgenden drei Minuten, vier weitere Treffer. Den Schlusspunkt zum 6:0 setzte erneut Kenan Yildiz mit einem Heber von der Mittellinie. Der FC Bayern München gewinnt den LMC 2019 und Hannover 96 wurde trotz deutlicher Finalpleite guter Zweiter. Nach den Dankesworten von Jugendleiter Peter Lüll übergab Bürgermeister Förster den gläsernen Pokal an die Gewinnermannschaft. Geehrt wurde auch der beste Spieler Kenan Yildiz, der Torschüztenkönig mit sieben Treffern Szitai Szabolzcs von Hannover 96 und die besten Tormänner Dennis Seimen VFB Stuttgart und Tim Homma vom FV Nußloch!
Der FV Nußloch und das LMC- Organisationsteam bedanken sich bei allen Gasteltern, allen Helfern, allen Sponsoren und Organisatoren, Spielern und Betreuern. Ihr alle habt einen fantastischen Job gemacht. Das Organisationsteam bedankt sich für die zeitweise überragende Stimmung und jedes Lob der Zuschauer. Vielen Dank, wir sehen uns 2020 beim Jubiläum und der 15. Auflage des Libella Masters Cup 2020! Gerne dürfen auch schon in diesem Jahr Sportereignisse des FV Nußloch besucht werden.